27.03.2004
- 12:45 Uhr - Argentinien / Paraguay / Brasilien
Reise von Argentinien ueber Paraguay nach Brasilien
Vergesst alles, was ihr bis get`s gehoert habt. Get`s dreht et sich um
Brasilien......(www.paulpanzer.de)
Aber
bevor es soweit ist, gibt es noch die Geschichte, wie es von Salta aus
weiterging...
Nach
dem leckeren Asado mit Mirko, Bob und Harry haben wir uns erst einmal
am naechsten Tag ein bisschen Ruhe gegoennt. Mark hatte zudem noch eine
Art Viruserkrankung, die ersteinmal ausgeheilt werden musste.
So verbringen wir den Tag in Ruhe, im Internetcafe und auf dem Zeltplatz.
An dieser Stelle moechten wir einmal auf die Webseite von Bob hinweisen,
die sich mit der Hundeproblematik in Suedamerika auf humorvolle Weise
auseinandersetzt. Sie lautet: www.motodogging.com
Schaut doch mal rein...
So,
am naechsten Tag ging`s dann in die schoene Stadt Salta, welche einen
tollen Marktplatz hat und wo man sich wirklich schoen entspannt in einem
Cafe zuruecklehnen und dem Treiben zuschauen kann. An diesem Tag hat Bob
das sehnsuechtig erwartete Paket von der Post bekommen, worin sich ein
neuer Kettensatz befand, den er sofort montieren liess. Zwei Wochen haben
Mikro und Bob auf diesen Augenblick gewartet. Das musste dann abends natuerlich
noch gefeiert werden.
17.03.04
Abreise aus Salta: Heute soll es fuer alle weitergehen. Mirko und Bob
wollen zum Paso de Jama und Mark und ich Richtung Osten. Uns steht eine
langweilige Etappe bevor. Insgesamt muessen wir in den naechsten zwei
bis drei Tagen ca. 1000 Kilometer geradeaus ohne irgend eine Kurve fahren.
Harry bleibt noch einen Tag laenger. Ihm gefaellt Salta einfach zu gut
und auch der Regen laed nicht gerade zur Weiterfahrt ein. Ein Wort noch
zum Campingplatz in Salta: Hier gibt es das wahrscheinlich groesste Schwimmbad
der Welt. Keine Ahnung, ob es noch irgendwo ein groesseres gibt, aber
es ist ca. zwei Fussballfelder lang und eines breit. Leider ist die Saison
schon zu Ende und das Wasser seit einer Woche abgelassen. Mirko und Bob
haben es sich aber nicht nehmen lassen, eine Runde (mit Genehmigung) in
diesem riesen Bad mit dem Motorrad zu drehen... Hier gibt es Bilder dazu:
http://worldtour.overpro.co.uk/
So
ging es dann los...doch zuerst mussten wir einen riesigen Streik der Taxifahrer
vor Ort unter lautem Feuerwerk abwarten, bis wir durch die Stadt fahren
konnten. Dann ging es immer nur stur geradeaus. Es giesst dazu wie aus
Eimern und die Strasse haelt viele ueberschwemmte Stellen fuer uns bereit.
Der Regen wird immer schlimmer und wir kommen nur sehr langsam voran,
denn die Visiere beschlagen staendig und die entgegenkommenden Autos stehlen
uns zusaetzlich die Sicht. Abends kehren wir an einer ACA Tankstelle ein
und schlagen unser Zelt auf. Wir kommen total durchnaesst an und freuen
uns nur noch auf die naechste Dusche an der Tanke.
Spaeter
gehts ab ins Dorf..in welches eigentlich, keine Ahnung...auf unserer Karte
ist es gar nicht erst eingezeichnet.
Vom Essen zurueck trinken wir noch ein Glas Rotwein vor unserem Zelt und bekommen
Besuch von zwei Kindern, die uns unentwegt anstarren. Sie reden nicht und
starren nur. Wir fragen immer wieder was sie wollen und dann auf einmal: Moneda!
Aha. Wir haben auch nix, trotzdem werden wir sie nicht mehr los. Sie bleiben
einfach stehen und starren uns nur an. Irgendwie ungemuetlich!
Wuerden wir einem Kind etwas geben, stuende das ganze Dorf gleich vor
unserem Zelt. Irgendwann haben sie dann doch aufgegeben und wir sind ins
Zelt gegangen.
In
der folgenden Nacht werden wir urploetzlich von einem lauten Knall aufgeweckt,
dann noch einer und noch einer. Weitere folgen
Wir sind total entsetzt,
was ist denn das? Wir schauen nach und entdecken ein Feuerwerk um 6.00
Uhr morgens!!! Spaeter stellt sich heraus, dass das Dorf heute Geburtstag
hat. Es ist 69 geworden!!!
Na, das haette man ja wissen koennen
Am naechsten Tag geht es weiter. Immer nur geradeaus.
Nach ca. 50 Kilometern dann die erste Polizeikontrolle.
Der
freundliche Beamte stellt zunaechst die ueblichen Fragen und moechte dann
auf einmal Geld haben, weil er doch soviel aermer ist. Wir wollen das
erst gar nicht glauben und schalten auf stur. Nein, tut uns Leid, wir
verstehen nicht ganz....dann fragt er noch nach Batterien... wir glauben
es nicht...ich antworte ihm, dass mit meiner Batterie und dem Licht am
Motorrad aber alles in Ordnung sei. Ok, er kapiert, dass wir ihn nicht
verstehen und entlaesst uns. Das kann ja heiter werden! Ca. 100 Kilometer
weiter dann die zweite Kontrolle....wieder das Gleiche...woher, wohin,
wie lange und ob wir nicht etwas fuer ihn uebrig haben? Ganz nah tritt
er an mich heran und fluestert mir unter Zuhilfenahme seiner Haende, die
unmissverstaendlich das Zeichen Geld andeuten, ins Ohr: Moneda. OK, das
versteht jeder, doch ich weise auf meinen Tank hin. Dort steckt unser
letztes Geld drin. Wir sind pleite und muessen erst in die naechste Stadt,
um an Geld zu kommen. Dann laesst auch er uns weiterfahren. Wieder sind
wir standhaft geblieben, aber wir fahren mit einem schlechten Gefuehl
im Magen weiter. Was ist, wenn sich die netten Schmiergeldherren nicht
mehr so leicht ueberzeugen lassen? Aber zum Gleuck war es das fuer heute!
So
machen wir nach ca. 400 gefahrenen Kilometern an einer YPF Tankstelle
Rast und schlagen unser Zelt auf. Auch hier wieder kostenlos. Doch wir
finden ein absolut heftiges Mueckenparadies vor. So krass war es noch
nie.
So haben wir bei totaler Schwuehle und in voller Kluft unser Lager aufgeschlagen.
Nur den Helm haben wir abgesetzt. Doch die Muecken stechen in einem fort,
einmal sogar durch meine Lederhose. Das sind richtig grosse Apparate.
Nachdem alles aufgebaut ist, fluechten wir in die Stadt. Auch hier wieder
eine Stadt ohne Landkarteneinzeichnung.
Nachdem
wir etwas gegessen hatten, sind wir gleich ins Zelt und haben uns mit
den noch verbliebenen drei Muecken auseinandergesetzt. Als ich die letzte
erledigen wollte, schlug ich mit der flachen Hand gegen die Zeltrueckwand
und ploetzlich riss der ganze Reissverschluss... das Tor ging auf und
ein ganzer Schwarm Muecken stuermte lautlachend ins Zelt. Welch ein Wahnsinn!!!
So hatten wir noch einiges zu erledigen, aber alle haben wir nicht mehr
geschafft. Der Rest war uns egal, wir waren einfach zu muede. Wir haben
dann die Schlafsaecke ganz zugemacht und geschwitzt wie in einem tuerkischen
Dampfbad. Am naechsten Morgen sind wir total zerstochen aufgewacht und
unser eigenes Schwitzwasser (inzwischen eine riesige Laache uber dem Innenzelt)
trofte unaufhoerlich durch die Zeltdecke. Diese Nacht werden wir wohl
nie vergessen!!! Arme und Knie waren total verbeult. Nachdem wir eine
Salbe fuer unsere Blessuren aufgetrieben hatten ging es weiter geradeaus....nach
Resistencia. Dort wollen wir noch Axel und Angela, die Duisburger treffen.
Unser letztes Treffen ist ca. 8 Wochen und 7000 Kilometer
her. Wir suchen uns ein guenstiges Hotel und lassen die Ventilatoren unentwegt
laufen. Dann ruhen wir uns von den Strapazen der letzten zwei Tage aus,
gehen ein bisschen in die Stadt und inspizieren unsere Motorraeder. Ich
goenne meiner Maschine hinten neue Bremsbelaege. Am naechsten Tag treffen
wir dann Angela und Axel. Die Freude ist riesengross und wir haben uns
eine ganze Menge zu erzaehlen. Abends gehen wir lecker essen und beschliessen
auch den folgenden Tag miteinander zu verbringen. So laufen wir durch
die Stadt der Skulpturen, gehen Eis essen und erzaehlen uns die Geschichten,
die wir bis jetzt erlebt haben.
22.03.04
Wieder ein Abreisetag: Wir verabschieden uns von den Beiden und machen
uns auf den Weg nach Asunción, der Hauptstadt von Paraguay. Auf
dem Weg dorthin erleiden wir ca. 7 Polizeikontrollen, aber alle ohne weitere
Probleme, zum Glueck! Irgendwie versaut einem das mit den korrupten Beamten
schon die Stimmung.
Aber
jetzt die Grenze nach Paraguay... der Wahnsinn!!! Kaum in Sichtweite kleben
ca. 20 Strassenhaendler und viele weitere Geldwechsler an unseren Motorraedern.
Alle wollen ALLES verkaufen. Einer traegt zum Beispiel an der linken Hand
ein Netz voller Fussbaelle, zusaetzlich Lutscher und andere Suessigkeiten,
in der rechten Hand hat er Luftballons, Messer, Krimskrams, am Bauch traegt
er zig Sonnenbrillen und um den Hals Fahrradreifen. Das alles sollen wir
kaufen! Wir quaelen uns da durch und werden immer von irgendwelchen Agenten
angesprochen. Alle sehen in uns nur den riesigen Geldspeicher, den es
auszusaugen gilt. Aber sie helfen uns bei den Formalitaeten. Zwischendurch
will man unsere Frontscheiben fuer einen Dollar putzten. Andere betteln
einfach. Wir muessen irgendwie in die Bueros und dazu noch auf unsere
Motorraeder aufpassen. Fast unmoeglich.
Kurz bevor unsere Papiere fertig sind, sollen wir auf einmal zahlen....40
Dollar fuer beide Bikes, bzw. fuer die Formulare. Was??? Warum das denn???
Wir sind sauer!!! OK, OK, jetzt nur noch 20 Dollar fuer beide Bikes. Das
gibt`s doch nicht! Wieder versuchte Abzocke! Wir sehen das ueberhaupt
nicht ein und beschweren uns. Ein anderer Schalterbeamter bekommt unseren
Zorn mit und winkt ab. Nein, das kostet nix! Na also! Der Abzocker hoert
auf seinen Kollegen und denkt
die kann man also nicht so einfach
uebers Ohr hauen
.
Dann
werden uns vom schmierigen Polizeikasper endlich die Papiere ausgehaendigt
und wir koennen los. Erst einmal Luft holen, geschafft, nein doch noch
nicht ganz, denn nur 10 Meter (!!!) weiter werden erneut alle Papiere
von der paraguayischen Polizei verlangt. Alle Nummern werden verglichen,
alles wieder von vorne, unglaublich. Eine viertel Stunde muessen wir noch
ausharren.
Aber dann endlich nach ca. einer Stunde Vollbeschaeftigung und total nassgeschwitzt,
tauchen wir mit einer voellig neuen Grenzerfahrung in die Hauptstadt Asunción
ein.
Wir finden endlich ein akzeptables und klimatisiertes Hotel, nachdem wir
auch hier wieder zwei Agenten auf der Pelle hatten, die uns alle das groesste,
tollste und natuerlich teuerste Hotel andrehen wollen. ...ich bin Dein
Guide und Du kannst mir vertrauen...nix kann man hier alleine machen,
nicht gerade schoen!
Wir lassen den Abendmit ein paar Cerveza ausklingen und fallen geschafft
ins Bett.
Den naechsten Tag verbringen wir in der Hauptstadt und machen einige Fotos.
Wir wollen einmal versuchen in diese Stadt einzutauchen, um ein Gefuehl
dafuer zu bekommen, was in Paraguay anders oder typisch ist. So gehen
wir ueber die Maerkte und schauen uns die angebotenen Sachen an. Doch
alles was wir tun koennen, ist konsequent NEIN zu sagen. Das kann man
sich kaum vorstellen. Jeder, wirklich jeder quatscht uns an und will uns
was verkaufen. Direkt unter die Nase werden uns die Dinge gehalten. Es
ist gar nicht moeglich sich etwas in Ruhe anzusehen. Wir kommen uns voellig
ausgesaugt vor. Alle haben nur Dollarzeichen in den Augen. Umsonst macht
hier keiner was. Spaeter besichtigen wir noch den Regierungssitz und suchen
uns abends ein schoenes Pletzchen, wo wir in Ruhe essen koennen. Ja das
gibt es auch!
Am
folgenden Tag geht es weiter Richtung Ciudad del Este. Dies ist die Grenze
zwischen Paraguay und Brasilien. Die Fahrt verlaeuft ruhig und wir geniessen
die Landschaft, die an unzaehligen Verkaufstaenden vorbei fuehrt. Auch
hier wird wieder verkauft, was das Zeug haelt!!! Die Landschaft ist schoen
bunt und die Erde feuerrot. Das sieht umwerfend toll aus.
So kommen wir gegen 16.00 Uhr an der Grenze an, aber dann trauen wir unseren
Augen kaum! Was fuer ein Verkehr! Tausende von Autos und hundertausende
von Mopeds. Was wollen die denn alle hier? Bis jetzt waren die Grenzuebergaenge
in Argentinien und Chile immer so uebersichtlich wie ein Damendoppel.
Get`s dreht et sich um Brasilien, eindeutig! Zum Glueck sind wir aus Paraguay
etwas abgehaertet und wir fangen laut an zu lachen. Wie sollen wir da
bloss rueber kommen?
Es geht wie in einem Ameisenhaufen drunter und drueber. Viele rufen uns
etwas zu und halten den Daumen hoch. Natuerlich sind wir wieder einzigartig
unter diesen tausenden von Mopedfahren. Um jeden Zentimeter wird gekaempft.
Man deutet uns an auch wie alle anderen durch die Autoschlangeneinfach
hindurchzufahren. Aber mit unseren Koffern sind wir ca. 1,10 Meter breit.
Nicht ganz so einfach! Aber egal, wir wuehlen uns Stueck fuer Stueck nach
vorne.
Doch so richtig weit bringt uns das alles nicht! Bei dem Tempo benoetigen
wir bestimmt noch ca. 10 Stunden, bis wir vorne sind.
Dann
ploetzlich tauchen zwei Beamte auf und deuten auf einen Weg links in die
Stadt, der um die Schlange herum fuehrt. Ein Jugendlicher erklaert sich
bereit uns zu Fuss zu begleiten. Er laueft so schnell er kann und weist
uns den Weg. Vielleicht erhofft auch er sich ein kleines Trinkgeld? Wir
koennen den Wahnsinn einfach umfahren und kommen direkt an die richtige
Zollstelle. Dann geht alles ziemlich schnell. Die Stempel sitzten recht
locker. Fuer die Papiere der Fahrzeuge interessiert sich hier niemand.
Das ist vielleicht in Argentinien so, sagt der Beamte. Herrlich, wie einfach!!!
Jetzt
sind wir drin!
Wir finden schnell ein billiges Hotel und erkunden die Stadt. Am naechsten
Tag wollen wir die Wasserfaelle von IGUAZU besichtigen.
24.03.04
Wir fahren mit dem Bus in den Nationalpark IGUAZU.
Zunaechst spazieren wir zu Fuss durch den Park mit seinen beeindruckenden
Wasserfaellen. Wirklich gigantisch!!! Es sind die groessten Wasserfaelle
der Welt. Es ist traumhaft schoen anzusehen, wie sich die Wassermassen
ins Tal stuerzen un dabei jede Menge Regenboegen zum Vorschein bringen.
2 Stunden spaeter buchen wir fuer ca. 40 Dollar pro Person eine Kombi-Tour.
Zuerst geht es mit einem Bummelzug durch den Dschungel, wo man uns einige
Pflanzen und Palmenarten erklaert. Dann geht es ein kleines Stueck zu
Fuss weiter, bis wir einen Bootssteg erreichen, wo wir in ein Speedboot
umsteigen. Plastiktueten fuer die Kameras werden gereicht, denn es soll
ganz schoen nass werden. Dann geht es mit Volldampf und motorradaehnlicher
Beschleunigung zu den Wasserfaellen. Irre!!! Einfach nur genial!!!
Wir fahren direkt an einen der kleinen Wassserfaelle heran und werden
komplett abgeduscht. Manchmal bleibt einem sogar die Luft weg, so extrem
fallen die Wassermassen auf uns herab. Total eingeweicht erreichen wir
wieder das Ufer. Es geht weiter mit einem Jeep, der uns zurueck zum Bummelzug
bringt.
Dann wieder ein Stueck Dschungel, doch leider sehen wir hier gar keine
Tiere. Spaeter gibt der Tourguide selbst zu, dass sich durch die zusaetzlich
angebotenen Helicopterfluege, die ganz nah an die Faelle heranfliegen,
die Tiere natuerlich gestoert fuehlen. So verkriechen sie sich eher, als
den Touris guten Tag zu sagen. Das ist einleuchtend! Aber der Ausflug
hat sich gelohnt, obwohl die argentinische Seite besser erschlossen und
vor allem auch nicht so teuer ist.
Abends
in der Stadt haben wir noch eine interessante Entdeckung in einer katholischen
Kirche gemacht.
Neugierig
gingen wir in die Kirche, weil alle Tore und Tueren offen standen. Was
gab es zu sehen? Die Kirche war bis auf den letzten Platz ausgefuellt
und vorne am Altar stand eine Saengerin mit einem schwarzen Musiker, der
E-Gitarre spielte. Dazu noch eine Frau, die wie in einem Aerobicstudio
bestimmte Hand und Koerperbewegungen vortanzte. Der ganze Kirche bebte,
alles tanzte und klatschte mit. Eine riesen Party! Es wurde gehuepft und
getobt, wie in einer Disco. Alles im Namen des Herrn. Wahnsinn! Es hat
echt Spass gemacht dort einmal zuzusehen.
26.03.04
Wir reisen wieder ab. Zuvor machen wir allerdings noch einen kleinen Abstecher
nach ITAIPU, dem groessten Wasserwerk der Welt. Um 09.00 Uhr morgens geht
es los. Wir erreichen das Werk gegen halb zehn und schliessen uns einer
Touristengruppe an. Zuerst wird uns ein Video gezeigt und dann geht es
mit dem Bus ins abgesicherte Gelaende. Die Brasilianer sprechen sogar
von einem der sieben Weltwunder und sind extrem stolz auf ihr gemeinsames
Werk mit Paraguay. Mit der Errichtung dieser Anlage gehoert man nun endgültig
zur ersten Welt, vermittelt das Video!!! Verschwiegen wird allerdings,
dass auch die Einschnitte in die Natur nicht ohne waren. So fielen z.B.
eine Reihe von Wasserfaellen, die groesser und schoener als die IGUAZU
Faelle waren, der Anlage zum Opfer. Entstanden ist dafuer ein 220 Meter
tiefer Stausee, der allerdings den Lebensraum der Anopheles-Muecken erweitert
hat. Somit erhoeht sich das Risiko an Malaria zu erkranken um ein vielfaches.
26.03.04
Es geht weiter nach Guarapuava (Richtung Osten) Wir wollen noch mehr von
Brasilien sehen und noch ein paar Tage ins Landesinnere fahren. Es ist
so ganz anders, als wir uns das bisher vorgestellt hatten. Alles ist viel
sauberer und aufgerauemter, als wie wir es bisher erlebt haben. Die Werkstaetten
sind sauber, die Strassen haben nicht so viele Schlagloecher und die Toiletten
sind so gross, dass man beim Hygieneakt nicht immer den Kopf aus der Tuer
herausstrecken muss. Die Brasilianer lassen uns hier in Ruhe und wir sind,
ganz im Gegensatz zu Paraguay, nicht mehr so exotisch. Das tut richtig
gut. Die Polizeikontrollen merkt man hier kaum. So sitzt der Beamte einfach
in seinem Haeuschen und kommt nicht einmal auf die Strasse gelaufen.
Die
Fahrt nach Guarapuava ist sehr kurvenreich, toll ausgebaut und fuehrt
an einer etwas bergigen, bunten und mit vielen Palmen gespickten Landschaft
vorbei. Wir finden abends mal wieder das billigste Hotel der Stadt, wo
ich prompt durchs Bett falle. Ein Blick aufs Bettgestell verraet: Hier
haetten auch 2 Kilogramm Gewicht ausgereicht, um abzusacken. Das muss
gleich erst einmal repariert werden!
So,
das war´s fuer heute!
Bis
die Tage
Klaus/Mark
 
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